Nachts, wenn Dracula erwacht (Sp/D/It/Liechtenstein 1970, Jess Franco) (DVD)
Zuerst könnte man denken, Franco plane eine Hommage an Murnaus „Nosferatu“: die geraffte Erzählung um Harkers Aufbruch nach Transylvanien, die Begegnung mit dem Grafen und vor allem: die taghellen Nächte mit Sonnenlicht-Schlagschatten (bei Murnau noch der geringen Lichtempfindlichkeit des Filmmaterials geschuldet). Doch nach etwa 20 Minuten wird einem dann schlagartig klar: Das ist nicht nur keine Hommage, das ich auch noch ernst gemeint!
Franco stümpert sich eine halbseidene Dracula-Adaption zusammen, packt alles rein, kombiniert ein paar aufdringliche Close-ups mit sinnfreien Szenen, wo Klaus Kinski einen Irren spielen darf (der sonst nichts mit der Handlung zu tun hat), lässt eine röchelnde Gummi-Fledermaus durch die Luft kreisen, hängt einen Anschlussfehler an den nächsten und stellt „american night“-shots so derartig schlecht dar, dass nur aus dem erzählerischen Zusammenhang klar wird, dass es gerade dunkel sein soll.
Nein, „Nachts, wenn Dracula erwacht“, ist wahrlich kein Glanzlicht des Genres. Der einzige „Lichtblick“ ( 8) ) des Films ist das Wiedersehen mit Herbert Lom (als Prof. van Helsing), während Christopher Lee offensichtlich nur noch gelangweilt von der immer und immer wieder dargebotenen Dracula-Figur ist.
Nachts …

… wenn Draucula erwacht:




