Cup of Shit

Cup of my Blood (USA 2005, Lance Catania) (DVD)

Anders als bei der Neuentdeckung von Musik sollte ich bei Filmen vielleicht doch nicht das Cover zum Ausgangspunkt meiner Wahl machen. „Cup of my Blood“ hat mich wohl mit einer Assoziation zu Greenaways „Pillow Book“ verführt – im ganzen Film kommt die auf dem Cover abgebildete Szene aber nicht vor. Das ist aber nicht das geringste Problem von „Cup of my Blood“.

Der Film interessiert sich keinen Deut für seinen Plot, zeigt halbherzig mal hier etwas Okkultes über den „heiligen Gral“ (ein Thema, das die „Ritter der Kokosnuss“ wesentlich angemessener abgehandelt haben), versucht mal dort seine Verschwörungsgeschichte weiterzuverfolgen, aber alles halbherzig. Vielmehr kommt es ihm darauf an, Versatzstücke von Cronenbergs „Videodrome“ mit dem Motivinventar David Lynchs zu kreuzen und sich dabei auch unglaublich innovativ vorzukommen. Doch allein das zentrale Motiv von Sex und Religion, das der Film als Tabubruch zu inszenieren hofft, ist hoffnungslos überkommen.

Und dann ist da noch die zugegeben attraktive Hauptdarstellerin, in die „der Film“ derartig vernarrt ist, dass es ihm völlig egal ist, in welche Richtung er die von ihr verkörperte Figur entwickelt – Hauptsache, sie steht oder liegt möglichst nackt oder halbnackt vor der Kamera. Wenn dieser Käse von Wolfgang Büld wäre, könnte ich es ja noch verstehen – gut fände ich es aber auch dann nicht, nur typisch.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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