Frozen Days (Yamim Kfuim, Israel 2005, Danny Lerner) (Filmfest München)
Mit einer exzellenten Hauptdarstellerin versucht Lerner eine Parabel über die Identitäsfindung in Zeiten (und Räumen) ständiger Lebensunsicherheit zu erzählen. Eine junge Frau, die sich als Drogendealerin ihren Lebensunterhalt verdient, lernt über einen Computerchat einen Mann kennen, den sie – ohne es zu wissen – in sein Verderben, nämlich an den Ort eines Selbstmordattentates, lockt. Sie kümmert sich um die Belange des im Koma liegenden und nimmt nach und nach dessen Identität an. Leider bedient sich Lerner hier mit zu vollen Händen bei Polanskis "Der Mieter" und schlägt einige zweifelhafte ästhetische Kapriolen, die den Gebrauch von Drogen und die Übernahme sozialer Verantwortung relativieren.



