A Scanner Darkly (USA 2006, Richard Linklater) (Filmfest München)
Eine eigensinnig umgesetzte Erzählung Philip K. Dicks, dessen SF-Stoffe besonders filmaffin sind. Eine nahe Utopie einer von Drogen zerstörten Gesellschaft, in der die Drogenfahndung in "scramble suites", Ganzkörperanzügen, die beständig das Aussehen des Körpers varrieren, operieren, um nicht erkannt und von den allgegenwärtigen Überwachungstechnologie nicht verfolgt zu werden. Einer dieser Fahnder ist Frank, der selbst Opfer der neuen Droge "Substance D" wird und sich – ohne es zu wissen – unter dem Namen Bob Arctor als Drogendealer geriert. Die Gruppe, in der operiert, hält noch einen weiteren Spion der Drogenfahndung bereit, der seine Nebenbeschäftigung aufdecken soll. Als Bob herausfindet, wer das ist, ist es schon zu spät. Wer Dicks Erzählungen kennt, ahnt aber schon, dass dies nicht der entgültige Plottwist sein wird. Bemerkenswert ist die Bildästhetik des Films: Mit realen Darstellern in realen Sets gedreht, aber mit zeichentrickartigen Farbflächen überzeichnet (Rotoscope) wirken die Bilder mehr zwei- als dreidimensional. Das verfehlt seine Wirkung nicht.



