What a wonderful Place (Eize Makom Nifla, Israel 2005, Eyal Halfon) (Filmfest München)
Halfons episodisch aufgebauter Film ähnelt in seiner Struktur dem im vergangenen Jahr erschienen “L.A. Crash” – hier wie dort geht es um Probleme zwischen verschiedenen Ethnien, um persönliche Schicksale und nicht zuletzt um Zivilcourage. Was “L.A. Crash” jedoch immer wieder vorgeworfen wurde, nämlich eine realitätsferne Filmpolitik der Versöhnung zu konstatieren, hält “What a wonderful Place” in der Schwebe. An seinem Ende sind die Konflikte nicht dadurch geklärt, dass sich ein neues, toleranteres Verständnis bei den Figuren entwickelt hätte, sondern durch Gewalt. Gewalt – so scheinen es die derzeitigen Vorgänge im Nahen Osten zu bestätigen – scheint das Mittel zur Lösung von Problemen in Israel zu sein. Dennoch will Halfon, wie er in einer Einführung zu seinem Film auf dem Münchner Filmfest konstatierte, in seinem Film ein “anderes” Israel zeigen, eines, das auch noch andere Themen als die gegenwärtigen Bilder in den Medien verarbeiten, hat. Das gelingt ihm vor allem deshalb, weil die Gewalt in seinem Film durch nichts gerechtfertigt wird, sondern kontingent bleibt und sich so schließlich gegen sich selbst wendet.



