Bowfingers große Nummer (Bowfinger, USA 1999, Frank Oz) (DVD)
Die originellste Komödie, die ich seit langem zu sehen bekommen habe: Der alternde Regisseur Bobby Bowfinger (Steve Martin) will fst ohne Geld einen Blockbuster drehen und darin einen der gefragtesten Actionstars Hollywood "verwenden": Kitt Ramsey (Eddie Murphey). Da dieser natürlich kein Interesse an der Mitwirkung hat und zudem von extremer Paranoia geplagt wird, filmt Bowfinger ihn ohne dessen Erlaubnis, lässt seine Darsteller auf ihn zugehen, ihn mit Script-Dialogen ansprechen und baut diese Szenen in seinen Film ein. Die Ereignisse überschlagen sich immer mehr, als Ramsey glaubt, der Alienfilm, den Bowfinger dreht und in dem er mitspielt, sei tatsächlich eine außerirdische Verschwörung.
Neben den extrem originellen Einfällen, die Bowfinger an den Tag legt, um Ramsey vor die Kamera zu bekommen ist vor allem der bissige Kommentar auf Hollywood und dessen wirtschaftliches Gebaren ein Bravourstück. Nicht nur ist Ramsey Mitglied einer Gehirnwäschersekte, die sich tatsächlich (natürlich nicht unter dem Namen "MindHead") in der Filmbranche eingenistet hat und dort offenkundig Gewinne abschöpft, auch scheinen jene eher deftigen Anspielungen auf die Korrumpierbarkeit des Systems durch Sex nicht unbedingt aus der Luft gegriffen zu sein.
Finale und Höhepunkt bildet das nach dem Erfolg von "Chubby Rain" (so der Titel von Bowfingers Film) realisierte Folgeprojekt "Fake Purse Ninjas", das Bowfinger in Taiwan inszeniert und bei dem dem Urheberrecht auf ebenso schallende Weise ins Gesicht gelacht wird wie in "Chubby Rain". Dort hatte Bowfinger sein Vorgehen noch mit folgender Sentenz begründet:
»This film is only for Madagascar and Iran, neither of which follow American copyright law.«



