Die Einweisung

The Commitment (Thailand 2004, Montri Kong-im)

Schlecht geklaut ist auch das Gute, wenn man hinterher nichts mit dem Diebesgut anzufangen weiß. "The Commitment" bedient sich zwar mit vollen Händen bei westlicher wie östlicher Horrorfilmgeschichte, seine Anleihen reichen von "Juon" bis "Psycho", von "The Haunting" bis "The Ring", doch bringt er nichts anderes damit zustande als eine beliebige Aneinanderreihung von Standardsituationen, die zu keiner Zeit das erzeugt, was sie beabsichtigt: Grusel.

Die Erzählung um die Klassenkameradinnen, die nach einem Ausflug inn ein Gruselhaus an einem Geisterschrein Versprechungen abgeben, die sie dann nicht halten und daraufhin von dem Geist eines ermordeten Mädchens verfolgt werden und dann doch noch ihre Bittschulden begleichen (ok, jetzt muss ich das Rhema noch mal wiederholen) – diese Klassenkameradinnen-Erzählung kommt wirklich sehr didaktisch daher; schon allein, weil sie ihre moralischen Kausalitäten wie mit dem Presslufthammer proklamiert: Wer Böses tut, muss direkt danach mit dem Schlimmsten rechnen.

Nun mag man sich als Westler mit dem buddhistischen Geisterglauben nicht unbedingt gut auskennen, aber dass die Tragödie hier gerade dadurch entsteht, dass die eher agnostisch daherkommenden Teens nach einer Gruselerfahrung kurzfristig zurück zum Glauben ihrer Väter finden, erweckt schon den Eindruck einer reichlich bemühten Plotmotivation.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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