House of Dracula (USA 1945, Erle C. Kenton) (DVD)
Die letzte DVD der Dracula-Reihe (aus der Universal-Monster-Collection) überführt das Thema zielsicher in den Trash: Unter dem Dach des Wissenschaftlers Dr. Edelmann versammeln sich Dracula, Frankensteins Monster, der Wolfsmann und eine Bucklige … und als ob das nicht reichte, verliert der Arzt ab der Mitte des Films seine "edelmännische" Contenance und mutiert zum Berserker.
"House of Dracula" versucht so etwas wie eine Zusammenfassung der Universal-Monsterfilme zu sein – zusammen gehalten von der zentralen Figur des Arztes, die die Gestalten der Nacht mit Heilungsversprechen anlockt. Beim Wolfsmann gelingt die Heilung sogar: Edelmann stellt (aufgrund seiner großartigen medizinischen Ausbildung an der Universität Bonn, s.u.) fest, dass der arme Kerl bei Vollmond durch Autosuggestion einen Hormonausstoß fabriziert, der sein Gehirn anschwellen lässt. Zufällig kultiviert Edelmann eine seltene Pflanze, deren Sporen Knochen aufweichen können. Diese sollen, dem Wolfsmann in ausreichendem Maße appliziert, dessen angeschwollenem Gehirn mehr Platz in einem weich gewordenen Schädel verschaffen.

Doch bevor der Doktor seine viel versprechende Therapie auch bei den anderen Patienten anwenden kann, überlistet ihn der im Keller eingesargte Dracula und injiziert sein Blut in die Adern des Arztes, der darauf hin nicht nur nächtens zur reißenden Bestie mutiert, sondern auch noch Frankensteins Monster, das er in einem Abwasserkanal findet, zum Leben erweckt. Nachsehen hat die treue Krankenschwester mit dem Buckel, den ebenfalls durch Sporenanwendung aufzuweichen der Doktor fest versprochen hatte. Nun jedoch geht er mit seinen Kreaturen um, mordet und terrorisiert die Dorfbevölkerung.
Mit einem politisch ziemlich unkorrekten Trick inkorporiert der Trailer sogar den "Huchback of Notre Dame" in die Filmhandlung – die osteoporotische Krankenschwester wird kurzerhand als Monster deklariert, obwohl sie die einzige im Film ist, die einen ziemlich stabilen guten Charakter vorweist. Sie und ihr Buckel werden vom Film dann auch eher in Mitleid erregendes Licht gerückt:

"House of Dracula" lässt mir nun die Wahl, was ich als nächstes gucke: die Frankenstein-Box, den Wolfsmannfilm, den Glöckner … ach, ich glaube, ich schaue mir erst einmal den Unsichtbaren an. 😀



