Ekel (Repulsion, GB 1965, Roman Polanski) (DVD)
Wie Polanski sorgsam Details zusammen trägt, die auf den ersten Blick normal und banal sind, auf den zweiten und immer wiederkehrenden Blick zu Fragmenten einer Bildsprache des Wahnsinns werden; wie Detailwahrnehmungen aus dem Alltag durch die Angst und das Alleinsein zu alptraumhafter Größe anwachsen; wie langsam klar wird, dass Carole vor niemand anderem als vor uns Angst hat, die wir zusammen mit ihr in ihrem Leben, ihrer Wohnung und in ihren Ängsten eigensperrt sind; wie wir sie mit dem Kamerablick umrunden, immer näher kommen, ihr auf den Leib rücken, sie tagsüber durch die Straßen jagen und nachts vergewaltigen! "Repulsion" ist so etwas wie der Grundstein und die Vorstudie der Polanski’schen Film- und Erzählkunst. Ich glaube, Filme wie "Der Mieter" oder "Rosemary’s Baby" wären ohne ihn nicht möglich gewesen.



