Koing!

King Kong (USA 2005, Peter Jackson) (Metropol Bonn)

Vorgestern ist das Metropol wegen Konkurses von einem Ratinger Kaufmann und Archtekten ersteigert worden. Die Zukunft des Kinos (als solches) ist damit ungewiss. Davon habe ich auch erst gestern erfahren, als ich mir eine Karte für "King Kong" gekauft habe. Warum das Kino keinen Gewinn mehr abwirft, ließ sich leicht am für einen Premierentag in der Bonner Innenstadt völlig unterbesetzten und einigermaßen verwahrlosten Kinosaal feststellen.

Der Film indes – für die Nikotin-Junkies durch eine "Pause" nach etwa der Hälfte unterbrochen – erwies sich als absolut fulminant. Ich meine, es ist der besten Mainstream-Film, den ich dieses Jahr im Kino gesehen habe. Im Vorfeld hatte ich ja befürchtet, Jackson stecke die "Machart" seiner Herr-der-Ringe-Trilogie noch zu sehr in den Knochen und "King Kong" müsse deshalb wohl ganz ähnlich ausfallen. Das Ergebnis hat mich dann aber mehr als überrascht.

Vor allem die Action- und Kampfszenen sind absolut überzeugend geraten. Dass das alles CGI ist, ist völlig vernachlässigbar. Jackson hat sich sehr bemüht, dem Affenmonster einen Charakter zu geben, ohne es dabei zu sehr zu anthropomorphisieren. Das ist ihm gelungen und deshalb ist auch die Melodramatik, die sich zwischen ihm und der Frau entwickelt, sehr tief und nachvollziehbar. Die kurzen Momente der Zweisamkeit, die den beiden bleiben, lässt Jackson zu wahren Liebesszenen werden. Unglaublich eigentlich, dass dies so gut gelingt (hierin kann sich "King Kong" auf jeden Fall mit allen anderen Beauty-and-the-Beast-Geschichten messen).

Ich werde mir den Film auf jeden Fall noch einmal ansehen – dann wohl aber in einem Multiplex mit größerer Leinwand und saubererem Saal. So weit reicht mein Idealismus ein Kino zu retten nämlich auch nicht.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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