Dracula (GB 1958, Terence Fisher) (DVD)
Nach dem Hammer-Frankenstein habe ich mir nun noch "Dracula" angeschaut. Der war schon etwas ereignisärmer, dafür aber gruseliger und blutiger. Vor allem schien mir aber die Erzählung doch sehr Pastiche-artig zusammengesteckt. Überhaupt nicht verstanden habe ich, warum Jonathan Harker hier (im Gegensatz zum Roman) mit Lucy verlobt (und Mina dessen Schwägerin) war. Erzähllogische Gründe hat diese Verwechslung nicht – vielleicht wollte man damit irgend welche Copyright-Probleme vermeiden? Christopher Lee als Dracula ist eine sehr unangenehme Erscheinung. Im Gegensatz zu Lugosi fehlt diesem Grafen so ziemlich alles Adelige – anstelle dessen strahlt seine Präsenz reine Gewalt aus. Wie er so da steht, schweigend, bedrohlich, immer komplett in seinen Umhang gehüllt, dass er selbst wie ein einziger steil aufgerichteter Zahn auf seine Phallizität hinweist. Das ist schon der Höhepunkt dieses Films.



