Bücher

In der Bonner „Bücheretage“, die mal wieder überquillt von Kisten
voller theologischer Literatur, habe ich heute zwei interessante kleine
Bücher mitgenommen:

Hart Niebel
Spiegelschrift – Spekulationen über Malerei und Literatur

Frankfurt am Main: Surhkamp 1987 (st1464)

Der Autor, der eine Reihe sehr interessanter literatur- und
kulturwissenschaftlicher Studien
veröffentlich hat, widmet sich hier dem Phänomen „des Spiegels im Wandel philosophischer,
theologischer und kunsttheoretischer Konzepte von Repräsentation, er
verfolgt die Entwicklung des Spiegelmotivs in der Malerei von Leonardo
und van Eyck bis zu Dalí und Escher, die Entwicklung der
Spiegelmetaphorik in der Philosophie und Literatur von Thomas von Aquin
und Dante bis zu Musil, Rilke und Kafka“. (Umschlagstext) Da der
Spiegel-Topos eine nicht unwichtige Rolle in der „Ästhetik des
Wahnsinns“ (vor allem im Film) spielt und zudem ja in eine der
wichtigsten kulturtheoretischen Theorien der strukturalistischen
Psychologie eingegangen ist (Lacan – Spiegelstadium), erhoffe ich mir
ein paar interessante Hinweise und Interpretationsansätze.

Klaus Lüderssen
Kriminalpolitik auf verschlungenen Wegen
Frankfurt am Main: Suhrkamp 1981 (stw 347)

Ein Zufallsfund im Jura-Regal. Lüderssen widmet sich in vier Kapiteln
den „Legitimationen“ (wie wird Recht argumentiert), „Probleme(n) der
praktischen Durchsetzung“ (ethische Erörterung von Strafpraxis),
„Ausbildungsfragen“ (Universität und Rechtsausbildung) und
„Vermittlungen durch »Literatur«, Theater und Film“. Gerade das letzte
Kapitel enthält einige interessante Punkte, geht es doch neben der
Integration von Theater in den Strafvollzug um die Vermittlung
kriminologischer Konzepte durch Literatur und Film: Hochhuts „Die
Juristen“, Fassbinders/Döblins „Berlin Alexanderplatz“ und Patricia
Highsmiths „Ripley“-Romane werden dabei näher untersucht. Ein mit
„Zwischenfall oder Verbrechen – juristisch-kriminologische Entdeckungen
vor dem Bildschirm“ überschriebenes Kapitel reizt mich dabei besonders.

Als Dreingabe gab es von philosophus die Doublette:

Karl-Wolfgnag Tröger
Die Gnosis. Heilslehre und Ketzerglaube
Freiburg, Basel, Wien: Herder 2001

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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