Die Rückseite der Unabhängigkeitserklärung
Jon Turteltaubs „Vermächtnis der Tempelritter“ und die verschwörerische Filmtheorie
Filme erzählen nicht nur die Geschichten ihrer Figuren – sie
erzählen immer auch von sich selbst, ihrer Herkunft und ihrer möglichen
Bedeutung. Diese „zweite Erzählung“ zu lesen, ist die Aufgabe des
Filmkritikers. Im Gegensatz zum „Filmkritiker alter Schule“ reicht es
ihm nicht mehr, einen Film nur zu „bewerten“, indem er ihn auf die
Qualität seiner ästhetischen Kriterien reduziert. Denn viel zu
verschieden sind Meinungen und Geschmäcker, als dass hier objektiv
Konsens erzeugt werden könnte. Ein „gut“ oder „schlecht“ findet sich
allein noch im Auge des einzelnen Betrachters. Diese Erkenntnis zu
Grunde legend, bekommt die Filmkritik die Chance, den Film als ein
Kommunikationsangebot aufzufassen. Der Filmkritiker – und er ist in
dieser glücklichen Situation allein deshalb, weil er den Film eher als
alle anderen sieht! – liefert eine erste Lesart und eröffnet damit eine
Debatte, die (zumindest in einem Medium wie dem Internet, in dem der
Dialog möglich und erlaubt ist) den Film als Gegenstand des Diskurses
umkreist, Lektüren und Gegenlektüren einander gegenüberstellt. [mehr]




Nach den zumeist antiintellektualistisch geprägten Kommentaren im telepolis-Forum hier eine recht positive Replik zu meinem Text im Jump-Cut-Blog „Filmfilter“: http://www.jump-cut.de/2004/11/zum-film-und-zu-dessen-kritik.html
kinopel (siehe blogroll, rechts) hat auch eine kleine Debatte zum Text:
http://kinopel.twoday.net/stories/416360/#417295