27.08.03: Jeepers Creepers (DVD)
Ich
weiß nicht genau, warum ich sowohl im Kino als auch in den Videotheken
immer an Jeepers Creepers vorbei gegangen (nehme aber an, der zweite
Teil des Titels hat mich an einen sehr üblen italienischen Argento-FIlm
erinnert
). Na ja, weil nächste Woche die Pressevorführung zu Teil 2 ansteht, wollte ich nicht unwissend dort auftauchen.
Der
Film fängt stark an: Die erste halbe Stunde spürt man (vor allem in der
Retrospektive), in welche Richtung der neue amerikanische Horrorfilm
geht. Vieles in der Gestaltung der Geschichte und der Bilder findet
sich heute in Filmen wie Dead End, Wrong Turn oder sogar Cabin Fever
wieder: Ein Mikrokosmos, in dessen Mitte sich ein schwarzes Loch
befindet, dass die zuvor rationale Handlung langsam aufsaugt, ohne auch
nur einen einzigen Grund zu liefern. Die beiden Geschwister glauben,
sie fahren immer gerade aus, dabei fahren sie im Kreis einer Erzählung,
die spiralförmig angelegt ist (was man aber nur von „außen“ sieht …
eine horrible Umformung von Hitchcocks Suspense-Prinzip.).
Als
Jeepers Creepers jedoch aufhört, seine Andeutungen en passent
auszuspielen und aus ihnen versucht so etwas wie eine „dämonische
Verschwörung“ zu machen, verliert der Film. In dem Augenblick, wo das
Monster an Kontur gewinnt, wo seine Beweggründe entfaltet werden, weiß
das Drehbuch nicht so recht weiter. Gleichsam zwanghaft und hilflos
versucht es sein Mysterium aufrecht zu erhalten, scheitert aber am Ende
vollständig. Es will, dass man sich fragt: „Warum nimmt der Dämon
Justin mit?“, „Was hat es mit dem Lied Jeepers Creepers auf sich?“,
„Was war es, das die schwarze Hellseherin wirklich geträumt hat?“ Und
all diese Fragen stellt man sich auch, weiß aber gleichzeitig, dass es
irgendwie völlig belanglos ist. Und so kommt es, wie es kommen muss:
Der Film versackt in seinem selbstbehaupteten Mysterium und keinen
interessiert es.
Na, da bin ich ja mal auf Teil 2 gespannt. Hoffentlich wird das kein Versuch einer Rechtfertigung!



