»Ich hatte Angst vor mir selbst.«

Angst (Österreich 1983, Gerald Kargl) (DVD)

Angst ist der vorletzte Film, den ich im Moderne-Kapitel meiner Diss untersuche. Ich habe ich mittlerweile drei Mal gesehen und er gefällt mir immer besser.

Hochinteressant ist die Frage, wovon bzw. von wem der Film eigentlich erzählt. Sicherlich, zunächst könnte man denken, der Täter selbst und seine Taten seien Gegenstand des Films, doch schleichen sich Zweifel ein: Warum ist das, was er während der Taten sagt, so anders als das, was er tut?  Mit anderen Worten: Warum hören wir etwas anderes als wie sehen? Warum spricht er im Off hochdeutsch, während er bei seiner Verhaftung österreichisch spricht. Warum zeigt uns der Film, der angeblich die Ich-Perspektive des Täters abbildet auch immer wieder Szenen, bei denen der Täter gar nicht zugegen ist? Wer ist das eigentlich, der da von sich sagt: "Ich hatte Angst vor mir selbst"? Deutet sich in der Reflexivität dieser Frage nicht schon an, dass es zumindest zwei, wenn nicht noch mehr Bewusstseine sind, über die das "Ich" da spricht? (Wer kann schon Angst vor sich selbst haben, wenn er sich so gut kennt, wie sich selbst?)

Das werde ich mal zu beantworten versuchen.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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