Dracula’s Daughter (USA 1936, Lambert Hillyer) (DVD)
Die erste Fortsetzung von Brownings Dracula ist mehr als enttäuschend.
Eines der Opfer (oder ist es wirklich die Tochter) Draculas versucht verzweifelt den Fluch ihrer Familie abzuschütteln. Dazu wendet sie sich an einen Psychiater, den sie zufällig auf einer Party kennen lernt. Dieser hält die Gräfin jedoch für lediglich exzentrisch und weist sie als Patientin ab – sie solle zuerst einmal einen echten Leidensdruck entwickeln, aus dem heraus sie ihm dann die Wahrheit über sich sage. Trotzdem er die Vampirin ablehnt, verfällt diese sofort in die Übertragung, verliebt sich in den Kliniker und entführt dessen Sekräterin auf das transylvanische Schloss des Grafen Dracula, um den Therapeuten anzulocken. Ihr Ziel: ihn auch zu einem Untoten machen und eine ewige Therapie durchführen.
Das von Selznick inspirierte Sequel hat außer einer überdeutlichen Überführung des Themas in einen Hysterie-Diskurs kaum interessante Aspekte zu bieten. Immer noch bleibt der Horror in der Andeutung, immernoch bleiben die Effekte hinter ihren Möglichkeiten zurück und die Erzählung ist kaum mehr als die "Modernisierung" des Stoffes: überall Telefone, Autos und all der Schnickschnack, der die Transylvanierin als Anachronismus ausweist.



