Weekend

16.08.03: Weekend (VHS)

Typisch
verkopfter Godard-Kunstfilm. Als roter Faden durch Weekend zieht sich
das Thema Gewalt, das jedoch zu keiner Zeit mit dem Schrecken
aufwarten kann, den der Film behauptet. Dafür fügen sich die teilweise
blurünstigen Szenen (von denen viele nur angedeutet werden durften)
aber in den absurden Kontext ein. Aggressivität vermittelt sich durch
das oft zähe retardieren der „Handlung“, wenn z. B. 10 Minuten lang
eine hupende Autokolonne gezeigt wird, durch die sich die Helden
hindurchkämpfen. Ansonsten belasten die handlungstragenden Elemente vor
allem durch ihr philosophisches „Gewicht“ den Film. Wie oft bei Godard:
irgendwo zwischen Marxismus und unkritischer Übernahme des Konzeptes
„Stadtguerilla“ eingestreute Philosopheme. Weekend enthält aber – und
das entschädigt – auch überraschend unpolitische Zeitkritiken.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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Eine Antwort zu Weekend

  1. Kasi sagt:

    … wohingegen ich dem Film auch eine „sensitive Struktur“ zusprechen würde. Also als einen Film bezeichnen würde, „auf den man sich einlassen kann“. Ich denke auch, er wird nicht allein in der von Ihnen angesprochenen Form rezipiert (natürlich auch in ihr, keine Frage). Kurz gesagt: Er widert Leute auch auf andere Art an … 😀

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