TCM

Blutgericht in Texas (USA 1974, Tobe Hooper) (DVD)

Aus beruflichen Gründen habe ich mir Hoopers Debüt, das ich in meiner Diss. ziemlich intensiv diskutiert habe, noch einmal angeschaut – dieses Mal in der deutsch synchronisierten Fassung. Und ich muss schon sagen, dass ich angesichts der groben Fehler und Vereinfachungen der deutschen Tonspur beinahe verstehen kann, wieso der Film so einhellig verrissen und schließlich sogar beschlagnahmt wurde. All die Doppeldeutigkeiten und Anspielungen („Everthing means something, I guess.“) fehlen und machen einer ziemlich lustlosen Nachvertonung Platz von der allein die Stimmen des Anhalters und des Rollstuhlfahrers Franklin interessant wirken. Falls der Film in Deutschland noch einmal eine Chance bekommen sollte, würde ich mir eine Neusynchronisation wünschen. Hier einmal eine detaillierte Plotwiedergabe (man weiß ja nie, wozu es gut ist):

Fünf Jugendliche unternehmen mit einem Ford-Kleinbus eine Reise in die texanische Provinz. Ziel des Ausflugs ist der Besuch des großelterlichen Hauses, in dem die Mitreisenden Sally Hardesty und ihr an den Rollstuhl gefesselter Bruder Franklin aufgewachsen sind. Zusammen mit Sallys Freund Jerry, der den Bus steuert sowie dem befreundeten Pärchen Kirk und Pam erreichen die Fünf zu Beginn des Films einen Friedhof, der offenbar geschändet wurde: Grä-ber sind ausgehoben und Leichenteile über die Grabsteine drapiert. Der örtliche Radiosender berichtet von den Vorgängen und eine Schar Schaulustiger, aber auch Angehörige der Ver-storbenen und die Polizei halten sich auf dem Friedhofsgelände auf.

Nachdem Sally und Franklin festgestellt haben, dass das Grab ihres Großvaters offenbar nicht von den Schändungen betroffen ist, setzen sie die Reise fort. In der Nähe des Friedhofs neh-men sie einen sich seltsam verhaltenden Anhalter auf. Dieser berichtet den Reisenden zu-nächst von einem Schlachthof in der Nähe, welcher nach der Automatisierung des Schlacht-prozesses zahlreiche Arbeiter entlassen hat. Als Franklin ein Taschenmesser hervorholt, um sich damit die Fingernägel zu säubern, nimmt der Anhalter ihm dies plötzlich ab und schnei-det sich damit in den eigenen Handballen. Danach holt er ein Rasiermesser hervor und er-schrickt die Reisenden damit noch mehr. Schließlich fotografiert er Franklin und als dieser ihm das misslungene Foto nicht abkaufen will, verbrennt der Anhalter es im Kleinbus, was vollends Panik unter den Anwesenden auslöst, die den Fremden daraufhin absetzen.

Wenige Kilometer weiter hält Jerry den Bus an einer Tankstelle um nachzutanken. Der Tankwart beteuert jedoch, keine Benzinvorräte zu besitzen und rät den Reisenden bis zum nächsten Tag auf die Ankunft des Tanklasters zu warten. Diese brechen jedoch wieder auf und machen sich auf die Suche nach dem Haus von Sallys und Franklins Großeltern, welches sie auch kurz darauf finden und in dessen verfallenem Inneren die Kindheit der beiden revue passieren lassen. Pam und Kirk setzen sich ab und wollen einen Fluss in der Nähe aufsuchen um zu schwimmen. Dieser ist jedoch ausgetrocknet, hinter dem Flussbett nehmen sie jedoch Motorgeräusche wahr und statten einem verlassen scheinenden Farmhaus einen Besuch ab, um Treibstoff für den Kleinbus zu kaufen oder zu ertauschen. Als Kirk das Farmhaus betritt wird er von einem maskierten Mann in einer Schlachterschüre überfallen und mit einem Hammerschlag nieder gestreckt. Pam, die von dem Überfall nichts mitbekommen hat, folgt Kirk in das Haus, entdeckt dort einen merkwürdigen Raum, der mit Federn und Knochen aus-staffiert ist und wird schließlich kurzerhand vom Maskierten gepackt und an einen Fleischer-haken gehängt, während der lediglich grunzende Mann Kirk vor Ihren Augen mit einer Ket-tensäge tranchiert.

Nachdem Pam und Kirk bereits länger als erwartet fortbleiben, macht sich Jerry auf die Suche nach ihnen. Auch er entdeckt das Farmhaus und betritt es. Als er Schreien und Klopfgeräu-schen folgt, die ihn in den „Schlachtraum“ und zu der in einer Kühltruhe eingesperrten Pam führen, wird er ebenfalls von dem Maskierten überfallen und mit einem Hammerschlag nie-dergestreckt. Inzwischen ist es dunkel geworden und Sally und Franklin warten vergeblich in der Nähe des Busses auf die Rückkehr ihrer drei Freunde. Nach einem kurzen Streit, bei dem es darum geht, dass Franklin nicht allein zurückbleiben will, während Sally die anderen sucht, machen sich beide auf den Weg in die Dunkelheit. Schon kurze Zeit später werden auch sie von dem Wahnsinnigen mit der Kettensäge überfallen, dem Franklin zum Opfer fällt. Sally flieht zunächst in Richtung des Farmhauses und entdeckt darin einen Raum, indem sich of-fenbar zwei mumifizierte Leichen befinden. Der maskierte Mörder, der sich den Weg zu ihr „freigesägt“ hat, erreicht sie schließlich auch dort und um ihm zu entkommen springt Sally kurzerhand aus dem Fenster. Verletzt und schwer verstört flieht sie abermals vor dem Motor-sägen-Mörder durch die Nacht und erreicht schließlich jene Tankstelle, bei der die Reisenden am selben Tag Halt gemacht haben.

Der Tankwart nimmt sie zunächst auf und versucht sie zu beruhigen. Er verspricht ihr, sie mit seinem Auto in den nächstgelegenen Ort zu fahren, kommt jedoch mit einem Strick und ei-nem Sack zurück, in welchem er Sally nach einem kurzen Handgemenge verschnürt und in sein Auto verfrachtet. Während die junge Frau schreit und ihr Entführer sie verhöhnt und pie-sackt fahren die beiden zum Farmhaus, in dem sich die Leichen von Sallys Freunden und Bruder befinden. Dort trifft Sally auch wieder auf den Anhalter, der offenbar der Bruder des Kettensägen-Mörders ist und auch in einem ominösen Verwandschaftsverhältnis zum Tank-wart (den der Anhalter fortwährend als „Koch“ tituliert) steht. Nachdem die junge Frau an einen Stuhl gefesselt und geknebelt ist, holen der Anhalter und „Ledermaske“ (wie der Anhal-ter den Mörder mit der Kettensäge nennt) die männliche der beiden Mumien vom Dachboden, die als der durchaus noch lebendige Großvater der beiden vorgestellt wird.

Zunächst schneidet der Anhalter Sally mit einem Messer in einen Finger, um das herauslau-fende Blut an den Großvater zu verfüttern. Als dieser gierig am blutenden Finger der Frau saugt, verliert diese das Bewusstsein. Kurze Zeit später erwacht sie und findet sich als Teil-nehmerin an einem skurrilen Nachtmahl wieder: Ein Essenstisch, um den sich mittlerweile die „ganze Familie“ versammelt hat, gedeckt mit Fleischwaren und geschmückt mit Tierkadavern und Utensilien aus menschlichen Knochen. Sally, die nun unentwegt schreit, provoziert einen Streit unter den Brüdern und dem „Koch“, und der Anhalter kommt schließlich auf die Idee, die Frau durch einen vom Großvater ausgeführten Hammerschlag hinzurichten. Hierzu wer-den ihre Fesseln gelöst und ihr Kopf über eine Metallwanne gehalten. Der Großvater besitzt jedoch nicht genug Kraft um den Schlag auszuführen und im allgemeinen Durcheinander der Situation schafft es Sally zu entkommen. Abermals springt sie aus dem Fenster und rennt, vom Anhalter und „Ledergesicht“ verfolgt auf die morgendliche Landstraße zu. Dort stoppt zunächst ein Lastzug, der den Anhalter überrollt, dessen Fahrer jedoch sofort von „Lederge-sicht“ attackiert in die Flucht geschlagen wird. Dann schafft es die Frau einen Pickup anzuhal-ten, auf dessen Ladefläche sie schließlich entkommen kann. Hinter ihr schwingt „Lederge-sicht“ seine Kettensäge in einer Art Tanz und verschwindet schließlich am Horizont.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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