A History of Violence (D/USA 2005, David Cronenberg) (DVD)
Wenn man das Raum-Thema in Cronenbergs Filmen, das ich verschiedentlich untersucht hatte, auf „A History of Violence“ ausweiten wollte, könnte man durchaus einen weiteren Progress in der Dispersion der Charakter-Psyche auf verschieden funktionalisierte Orte feststellen: Tom als Familienvater (ausschließlich in der Privatsphäre), Tom als „Local Hero“ (in der Ortschaft und in den Medien), Joey als Killer (in Philadelphia).
Das Problem des Übergangs wäre hier eines der sozialen Erwünschtheit bzw. Unerwünschtheit von Gewalt. Die Gewalt macht aus Tom Joey und sorgt dafür dass sein Refugium zu einem unsicheren Ort wird. Tom verteidigt letztlich weniger sein Recht nicht Joey sein zu müssen, als er die Demarkationslinien zwischen den Joey-Orten und den Tom-Orten wieder herzustellen versucht. Wenn das Thema des Horrorfilms auch immer der Angriff oder die Bedrohung der Privatsphäre ist, dann könnte „A History of Violence“ (als Baustein in Cronenbergs Werke des Topos-Horror) eine Art transzendentale Untersuchung der Mechanismen dieses Themas sein.



