Beim ersten Mal ist’s immer gruselig

The Grudge (Japan/USA/D 2004, Takash Shimizu) (DVD)

Gestern zu später Stunde noch einmal das Remake von Ju-on gesehen. Bis auf die allererste Konfrontation mit dem Unheimlichen, hat sich meine Affektreaktion auf ein paar (vom Soundtrack arg forcierte) Erschrecker begrenzt. Das hat mehr Zeit für die Betrachtung der sehr guten Konstruktion der Erzählung gelassen. Die Figuren werden kaum je plastisch, sondern rein in das funktionelle Gefüge der Erzählung hineinkonstruiert. Das ist schon fast wie bei einem Pornofilm, wo auch nur die wesentlichen Variablen (Körperlichkeit, Verlangen, Setting) inszeniert werden und der Rest eben imaginiert werden muss, bevor es zur Sache geht. Insofern wirkt das offene Ende (wir sind jetzt wieder bei "The Grudge" ;-)) des Films dann auch nicht – wie sonst so oft – nur gekünstelt und auf die Fortsetzung hin produziert, sondern eben als eine weitere Facette der Undurchdringlichkeit dieser Geisterwelt. Ich bin schon gespannt, ob Shimizu diesem Prinzip im Remake des zweiten Teils (oder zweiten Teil des Remakes?) gerecht bleibt.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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