Right at your door (USA 2006, Chris Gorak)
Behind the Mask (USA 2006, Scott Glosserman)
The Science of Sleep (La Science des Rêves, F 2006, Michel Gondry)
Right at your door (USA 2006, Chris Gorak)
Los Angeles wird Ziel eines Terroranschlags mit mehreren "schmutzigen Bomben", die die gesamte Stadt chemisch verseuchen. Ein Mann, dessen Frau kurz vor dem Anschlag zur Arbeit in die Stadt aufgebrochen ist, verschanzt sich in seinem Haus. Als sie zurückkehrt, lässt er sie nicht hinein, weil die Kontamination mit dem Gift absolut tötlich ist. So verharren beide in ihren Sphären und während sie immer kränker wird, verwandelt sich sein Obdach in eine Falle. Der Terror der Situation ist großartig inszeniert, die Angst um die Familie das schockierende Kernstück der Erzählung. Man kann die Entscheidung des Mannes, seiner Frau beim Sterben zuzusehen, um selbst am leben zu bleiben, kaum nachvollziehen und so entbirgt sich das Ende des Films schon fast als moralische Läuterung seines Handelns. Das subtile Thema "Home Invations", das sich durch das gesamte Festival zog, findet hier seinen Höhepunkt.
Behind the Mask (USA 2006, Scott Glosserman)
Selbstreflexivität ist weit mehr als die simple, auf sich selbst hinweisende Geste. Insofern ist der "How to produce a serial killer movie"-Movie "Behind the Mask" eben auch nur "modern". In der ersten Hälfte erzählt er dokumentarisch von einem Serienmörder, der ein filmreifes Slasher-Debakel anzurichten gedenkt, im zweiten Teil führt der Film dieses Slashing vor und vergisst seine Distanzierung des ersten Teils, die sozusagen nur Prolog der Mordgeschichte war. Natürlich könnte man das jetzt wiederum einen ziemlich klugen Schachzug nennen, der die modische Manie, alles als selbstreflexiv zu inszenieren, karikiert. Dazu jedoch nimmt sich jener zweite Teil als Spaß dann viel zu ernst (was sich vor allem am "Abspanngag" zeigt).
The Science of Sleep (La Science des Rêves, F 2006, Michel Gondry)
Natürlich das Festivalhighlight. Michel Gondrys dritter Spielfilm nach eigenem Drehbuch stellt über die ganz eigene Ästhetik des ehemaligen Clip-Regisseurs die Frage nach dem Funktionieren einer Liebesbeziehung. Seine Figuren sind sowohl in ihrer Exzentrik als auch durch die Sprachverwirrung, die sie durchleben, als Kontraste zu den holzschnittartigen Figuren üblicher Romantic Comedys zu lesen. Science of Sleep ist ein verspielter, extrem origineller und wunderbar leichter Film.



