… einer der Standardsätze meines alten Deutschlehrers nach der Erstlektüre von Texten. Also noch ein zweites Mal:
Der Mann, der vom Himmel fiel (The Man Who Fell To Earth, GB 1976, Nicholas Roeg) (DVD)
Nun, Roegs "Versuch, […] einen Science Fiction zu drehen" (Koebner) erweist sich beim zweiten Sehen zwar als immer noch überaus langweilig, aber im Vergleich und in der Gegenüberstellung zum einen Tag zuvor noch einmal gesehenen "Don’t Look Now" ergeben sich einige interessante ästhetische Auffälligkeiten.
Vor allem die Montage-Verfahren, mit denen Ex-Kameramann Roeg die Sex-Sezenen in beiden Filmen bearbeitet, sind interessant, nicht nur, weil sie das Klischee der Akt-Darstellung aufbrechen, sondern weil sie auch ein subtiles Moment von Zeit-Paradoxie in sich führen. Einerseits parallelisiert Roeg zwei zeitlich auseinander liegende Handlungen und bringt sie damit assoziativ in Verbindung, andererseits verwischt er – vor allem in "Der Mann, der vom Himmel fiel" – den Rhythmus, nach dem die Dinge passieren. Da wird einerseits eine Mikroszene aus Jeromes Leben beleuchtet, die vielleicht fünf Minuten dauert, im Kontrastschnitt präsentiert der Film dann aber ein halbes Dutzend Sex-Szenen von Nate, die wenigsten (mit einigen Zugeständnissen an die Refraktärphasen des Mannes) einen Tag in Anspruch genommen haben dürften.
Dieses Zeitbewusstsein werde ich in meinem Text über Roeg versuchen herauszuarbeiten.



