»The Vibrator! Ultrasonic hallucination!«

The Terrornauts (UK 1967, Montgomery Tully) (VHS)

Dieses Mal bleibe ich aber dabei: Der Film ist ’ne Gurke!

Einem Astronom, der in seinem selbsternannten „Project Startalk“ beim Versuch mit Außerirdischen in Kontakt zu treten, recht erfolglos geblieben ist, sollen darob die Mittel gekürzt werden. Drei Monate hat er Zeit, Ergebnisse vorzulegen. Da kommt das markante Tonsignal von „Shool’s Object“ (?) aus dem Asteroidengürtel gerade recht. Um mit den vermeintlichen Außerirdischen in Kontakt zu treten wird kurzerhand ein Signal an dieselbe Stelle zurückgesandt. Und tatsächlich: Kurz darauf taucht ein Raumschiff über der Forschungsstation auf, reißt den Gebäudetrakt, in dem sich das „Project Startalk“ befindet, einfach aus dem Boden und verschleppt es auf den Asteroiden. Die fünf Menschen, zwei Wissenschaftler, deren Sekretärin, eine Putzfrau und ein zufällig anwesender Steuerprüfer (einer der bekannteren Darsteller aus der „Carry on …“-Reihe) verschlägt es in eine scheinbar verlassene Forschungsstation. Nur ein Roboter, der sich ebenfalls mit rhythmischen Geräuschen verständigt, und eine Kommandozentrale voller Speicher-Kassetten mit Informationen über die offenbar untergegangene Zivilisation befinden sich auf der Station. Zusätzlich gibt es noch eine Transporter-Einrichtung, die zum Heimatplaneten der Außerirdischen führt, auf dem diese allerdings zwischenzeitlich zu Wilden regrediert sind. Über die Speicherblöcke erfahren die fünf Menschen, dass eine kriegerische Rasse am Untergang der Kultur Schuld trägt – und eben jene Rasse ist mit ihren Schiffen auf dem Weg zur Erde, um die Menschen ebenfalls in die Steinzeit zurück zu bomben. Die Weltraumstation bietet allerdings ausreichende Verteidigungseinrichtungen …

Sowohl von der Story als auch von der Ausstattung erreicht „The Terrornauts“ allenfalls das Niveau von „Robot Monster“ (der künftig in dieser Kategorie wohl als negativer Grad-Messer dienen wird): Im Wesentlichen spielt der Film an 3 Handlungsorten: zwei in dem Observatorium, einer auf dem Asteroiden. Die sonstigen (Außen-)Aufnahmen sind deutlich sichtbar mit Miniaturen realisiert – was nicht zuletzt bei den brenndenden und qualmenden Alien-Raumschiffen schmunzeln lässt. Der Roboter selbst sieht aus wie ein mit bunter Bastelfolie beklebtes, rollendes Fondue-Set mit Lavalampe oben drauf und das durch Vibration (siehe Überschrift) suggerierte Monster („Forbidden Planet“ lässt grüßen!), das sich mit einer stacheligen Kastanie aus Frauenhand besänftigen lässt, ist so scheußlich realisiert, dass es wie eine belebte Picasso-Grafik aussieht und ich mich nicht getraut habe, mit einem Screenshot davon mein Weblog zu verunzieren.

Witzig in seiner die Videospiel-Ästhetik vorweg nehmenden Inszenierung hingegen ist die Realisation der angreifenden Flotte. Wer angesichts des obigen Screenshot nicht an beliebte Sidescroller aus den 1980ern denkt! Ähnliche Bildschirm-Kämpfe sind uns ja schon bei „Tobor the Great“ begegnet, hier jedoch sind es die Menschen, die mit Hilfe von Mentalsteuerungsbadekappen und bunten Knöpfen und Hebeln Raketen gegen die anfliegende Armada abfeuern. Diese Art des Weltraumkriegs nimmt dann tatsächlich bestimmte Strukturen von Filmen wie „The Last Starfighter“ vorweg – wie die Bestellung von menschlichen Kampfesgenossen für den interstellaren Krieg überhaupt sehr viel von Nick Castles Frühwerk des CGI-Films hat (bzw. umgekehrt). Warum allerdings der ansonsten sehr begabt wirkende Roboter nicht gleich selbst gegen die Space Invaders vorgeht, verrät der Film nicht. Ich bleibe also dabei: „The Terrornauts“ ist doof.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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2 Antworten zu »The Vibrator! Ultrasonic hallucination!«

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