»Did any of you bring any software you’d might like to explore?«

Computer Girls (USA 1983, Constantin Besinescu) (DVD)

Man muss filmisch nicht einmal in die Zukunft reisen, um den sexual-katalytischen Effekt des Computers, denn er ist die Vermittler-Maschine par excellence, zu registrieren. 1983 entsteht der Pornospielfilm „Computer Girls“, in dem vier Frauen einen Computer-Kurs belegen, von dem sich jede einzelne zuerst gar nicht viel erhofft.

Die Lektionen fallen dann auch tatsächlich nicht sehr lehrreich aus, solange sie theoretisch bleiben: Die Kursleiterin liest aus einem Programmierhandbuch vor, in dem schon einige Fachtermini, wie „Load“, „Input“ und „Device“ doppeldeutig formuliert werden. Als sie dann zur Praxis schreitet und fragt, ob eine der Frauen eventuell „Software“ zum Untersuchen mitgebracht habe, wird die Doppeldeutigkeit schnell eindeutig: Eine der Teilnehmerinnen holt eine Diskette aus ihrer Handtasche, eine andere einen Vibrator. Der Film kulminiert in einer Orgie unter den Frauen – der unbenutzte Computer (es ist ein 8-Bit-Homecomputer der Firma Atari) bleibt unberührt auf dem Wohnzimmertisch stehen. Seine Aufgabe war es nur, die Frauen zusammenzubringen. Die Lektüre des Programmierhandbuches hat eher auf die Frauen(körper) gezielt, sie für die Vernetzung vorbereitet. Der Vibrator – eigentlich „Hardware“ – wird so erst als „Software“,  „Input“ verständlich.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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