links (oben)

Weil am kommenden Sonntag „gewählt“ wird und auch SpOn das Thema heute noch mal aufs Tapet bringt: Seit ein paar Tagen findet sich hier oben links im Blog ein Banner der Initiative „Bündnis Pro Ethik“ (mit einem Link dahinter, der zu der Argumentation des Berliner Senats führt, die sich gegen das Ansinnen der Initiative „Pro Religion“ ausspricht). Es ist ja eher selten, dass ich mich hier politisch äußere, aber angesichts dieses infamen Angriffs auf die Ethik als Schulfach (der verdeckt ja bloß ein Angriff auf den Atheismus ist) mit überaus fragwürdiger Rhetorik und vorgetragen von seltsam unbeteiligten Fürsprechern, habe ich mir das mal erlaubt.

Die Argumente, die diejenigen ins Feld führen, die „freie Wahl“ zwischen Ethik und Religionsunterricht fordern, sind sophistisch. „Freiheit“ liest man auf großen Plakatwänden neben dem Gesicht von Günter Jauch und „Freiheit“ hört man aus dem Radio (auch von Günter Jauch) und wenn ich mit meinem Umzug nicht eine neue Telefonnummer bekommen hätte und damit endlich dem Telefonspam entkommen bin, würde ich bestimmt auch „Freiheit“ von Günter Jauch aus diesem Kanal zu hören bekommen. Aber was für eine „Freiheit“ ist das denn, wenn man zur Wahl zwischen zwei Fächern gezwungen wird, wo vorher ein Fach obligatorisch und das andere tatsächlich wahlfrei war? Bislang konnte man Ethik und Religion belegen. Wenn das „Volksbegehren“ durchkommt, darf man nur noch eines belegen und das andere bleibt (wegen Stundenüberlappung) selbst den interessierten verwährt.

Nein, es geht hierbei nicht um „Wahlfreiheit“ für Schüler, sondern bloß darum den christlichen (es wird ja nicht „Theologie“, sondern „Religion“ als gleichberechtigtes christliches Gesinnungsfach gefordert!) Backlash auf dem Rücken der Schüler ein bisschen weiter voranzutreiben. Berlin hat der Restrepublik bislang erfolgreich vorgemacht, dass Glaubensfragen nicht in den Schulunterricht gehören, sondern Privatsache sind. Ich hoffe, dass es so bleibt.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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