Breaking News

Wie ich gerade erfahre, ist vorgestern Morgen offenbar ein Jugendlicher in eine Realschule irgendwo im Schwabenland eingedrungen und hat 15 Menschen in einem Blutrausch getötet, indem er sie mit Computerspielen beworfen hat, die er zum Schluss auch auf/gegen sich selbst gerichtet hat.

Nach dieser grausigen Tat setze ich mich nun auch endlich vorbehaltlos für ein totales Verbot von Killer– und Gewaltspielen ein, damit das reale und symbolische Töten nach ca. 2 Millionen Jahren menschlicher Evolution endlich ein Ende nimmt.

Die Debatte, die sich mittlerweile zu einem Schwarzerpeter-Spiel zwischen Videospiel- und Waffen-Gegnern entwickelt hat, ist derartig spannend, dass ich sie mal einige Zeit lang „oben“ halten werde. Neue Infos poste ich dann jeweils in einem Kommentar.

Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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10 Antworten zu Breaking News

  1. Florian Rötzer bringt es heute in telepolis auf den Punkt:

    Amokläufe: Sind reale oder virtuelle Waffen das Problem?

    http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29931/1.html

  2. http://www.heise.de/tp/r4/artikel/29/29934/1.html

    „Alle Täter zeigten Interesse an gewalthaltigen Mediendarstellungen. Bei vier von ihnen konnte sogar eindeutig ein konkretes mediales Vorbild für ihre Tat bestimmt werden, entweder eine Filmfigur oder ein realer Amokläufer. Bei vier der Täter konnte ein übermäßig starkes Interesse an Videospielen festgestellt werden, beispielsweise indem große Teile der Freizeit mit solchen Spielen verbracht wurden.“

    post hoc, ergo propter hoc?

  3. Ich setze mein Selbstgespräch noch einmal fort – mit den Ergebnissen einer neuen Studie:

    Auch von legalen Waffen geht Gefahr aus

    Legal erworbene Waffen stellen ein erhebliches Risiko für tödliche Gewalt dar. Dies gilt nicht nur im Kontext von Amokläufen wie im Fall des 17-Jährigen aus Winnenden, der mit einer Waffe seines Vaters in seiner Schule ein Massaker angerichtet hat, sondern auch bei Familiendramen und anderen Tötungsdelikten im sozialen Umfeld. Zu diesem Ergebnis kamen Max-Planck-Forscher um den Kriminologen Dietrich Oberwittler bei einer Studie, mit der sie 400 Fälle solcher „Amokläufe im Privaten“ untersuchten.

    weiterlesen: http://idw-online.de/pages/de/news305918

    bzw. (genauso aktuell): http://www.faz.net/s/Rub77CAECAE94D7431F9EACD163751D4CFD/Doc~EC70AE7590C3143C1A44D78BD0393304E~ATpl~Ecommon~Scontent.html

  4. „Unser Ziel ist es, die Jugendlichen von gefährlichen Computerspielen wegzubringen…“

    http://www.sueddeutsche.de/panorama/730/462349/text/

    Das ist derartig absurd, dass mir die Sprache wegbleibt.

    (via Filmforen@djmacbest)

  5. Nachdem sich gestern die Eltern der in Winnenden getöteten Spiele zu Wort gemeldet und u.a. ein Verbot aller Killerspiele gefordert haben, damit ihr Schicksal (bzw. das ihrer Kinder) künftig anderen erspart bleibe, hat sich flugs auch der Bundespräsident der Sache angenommen:

    heise.de

  6. Von der Neu-Interpretation von Marketing-Metaphern spricht heute irgendwie SpOn in seinem Bericht über die Internationale Waffen-Messe IWA in Nürnberg (der bezeichnenderweise unter der Rubrik „Amoklauf in Winnenden“ erscheint):

    http://www.spiegel.de/wirtschaft/0,1518,614079,00.html

    … „wodurch sich die Branche wieder einmal ‚unter Beschuss‘ sieht“

    Und es ist erstaunlich, wie sehr sich die Rhetorik hin zu beißendem Spott verzerrt, sobald eine/die Branche sich bewusst neutral zu geben versucht. Lesenswert, lesenswert!

  7. Aber nicht alle „Conventions“ bieten, wie die Waffenmesse, lediglich Anlass zur Kritik. Auch der Aktionismus will nicht vergessen werden (seine Opfer dürfen nur nicht so wehrhaft sein):

    heise.de

  8. Der Spiegel wärmt die Debatte heute wieder auf:

    „Anlegen, zielen, Abzug drücken: Dutzende Schulen in Nordrhein-Westfalen überlassen ungenutzte Räume und Keller den örtlichen Schützenvereinen. Die Sportler trainieren auf Schießständen, lagern Gewehre, Pistolen und Munition – nur wenige Meter entfernt von spielenden Kindern.“

    http://www.spiegel.de/schulspiegel/0,1518,626244,00.html

  9. Pingback: Petition gegen “Killerspiel”-Verbot – SimulationsRaum

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