Das Ende des Profilers?

Sherlock Holmes wohnt hier nicht mehr

betitelt die Welt heute einen Artikel von Anne Chaplet und fragt: „Wenn künftig die DNA sofort den Mörder verrät – was wird dann aus dem Kriminalroman?“

Das ist natürlich eine interessante Frage – und die Antwort wird
sicherlich ebenfalls auf molekularbiologischer Ebene zu finden sein
(Stichwort „GATACCA„). Noch interessanter ist aber die Frage, ob die
Kriminalistik des Serienmordes, die Ende des 19. Jahrhunderts
(„Jack the Ripper“) ihr Ermittlungsrepertoir der
klassischen Ermittlung um das psycho-präkognitive Profiling erweitert hat, wieder einen
Schritt zurück gehen kann/darf/muss:

Sie hülfe vielleicht im Falle jener Serientaten, bei denen die Auswahl
der Opfer zunächst keine Rückschlüsse auf den Täter zuläßt, der
überdies bislang noch nirgendwo polizeilich auffällig geworden ist.
Nur: trotz allerhand spektakulärer Mordserien sind diese Täter eine
winzige Minderheit, auch wenn sie die Phantasie am meisten
beschäftigen, scheint doch die motivlose Tat auf „das Böse“ schlechthin
zu deuten.

Nachdem die Fiktion die Realität eingeholt und beeinflusst hat, nimmt diese nun Rache. Ein wahrhaft Baudrillard’sches Szenario der Medienrealität.

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Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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