Abenteuerfilm

B. Traber & H.-J. Wullf (Hrsg.): Abenteuerfilm. Stuttgart: Reclam 2004

„Eines
der größten und eines der beliebtesten Genres der Filmgeschichte ist
zugleich eines der unbekanntesten“, beginnt Hans-Jürgen Wulff die
Einführung zum vierten Band der Genre-Reihe des Reclam-Verlages. Er
meint damit den Abenteuerfilm und führt in seiner umfangreichen
Einleitung nicht nur aus, warum der Abenteuerfilm so unbekannt ist,
sondern auch, warum das Genre so umfangreich ist. Das liegt unter
anderem daran, dass „Abenteuer“ eine nicht nur weitverbreitete sondern
auch weitauslegbare Erzählstruktur im Film ist. „Abenteuer“ kann mithin
alles genannt werden, was dem Filmhelden Anlass bietet, aus dem
gewohnten Habitus aus-/aufzubrechen ins Unbekannte. Das, was sich nach
dem Aufbruch ereignet, ist variantenreich von Anbeginn der
Filmgeschichte bis zu den jüngsten Hollywood-Filmen a la „Fluch der
Karibik“ immer wieder erzählt worden.

Der Band „Abenteuerfilm“
versammelt Texte zu 74 zwischen 1920 und 2003 entstandenen Filmen. An
der Auswahl zeigt sich bereits die Vielseitigkeit des Genres: Vom
Piratenfilm über den Western, vom Bergsteigerfilm über den Fantasyfilm,
vom Kostümdrama zum Sandalenfilm findet sich beinahe jedes Genre im
Band – der doch eigentlich vom Abenteuerfilm handeln soll. Gerade die
Zusammenstellung der Filme erweckt den Vedacht, dass das „Abenteuer“
wohl doch weniger ein Genre mit fest abgrenzbaren Kriterien ist als
eine Erzählstruktur. Diesen Verdacht arbeitet die umfangreiche
Einführung des Bandes entgegen.

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Über Stefan Höltgen

siehe: http://about.me/hoeltgen
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