Hans-Otto Hügel (Hrsg.): Handbuch populäre Kultur. Stuttgart/Weimar: Metzler 2003
Viel
zu oft wird man Zeuge von intellektuellen Grabenkämpfen über Phänomene
der Populärkultur, die vorgeben, einen Streit über ein mehr oder
weniger wichtiges kulturelles Phänomen auszutragen, sich bei genauerem
Hinsehen jedoch allein als Terminologie-Debatten entlarven. Schaut man
sich etwa einmal die Debatte um Gewalt in den Medien an, so wird man
nicht nur mit den unterschiedlichsten Wirkungs- und
Wirkungslosigkeitsargumenten konfrontiert, sondern oft auch mit völlig
disparaten Begriffen von Gewalt, Medien und Publikum. In der
widersprüchlichen Nutzung dieser Terminologie spiegelt sich natürlich
ebenfalls auch die Position des Diskursteilnehmers. In dem Moment
jedoch, wo diese Terminologie unklar wird und durch ihre Unklarheit
Fehlinformation produziert, pervertiert sich der Sinn jeder Debatte.
Um
einen Überblick über die unterschiedlichen Aspekte und
Verständnisweisen populärkultureller Begriffe zu bekommen, hat Hans
Otto Hügel ein Handbuch Populäre Kultur herausgegeben. Der
Hildesheimer Professor, der einen gleichnamigen Lehrstuhl für Populäre
Kultur bekleidet, hat 11 Konzept- und 106 Grundbegriffe zum Thema
zusammengetragen. Zur Seite standen ihm dabei 85 Kollegen aus Geistes-
und Sozialwissenschaften, Publizisten und Journalisten.